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seele-geist.at
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Ausgeliefert?
Bin ich dem Körper und der Welt
ausgeliefert, weil ich in ihnen
lebe?
Sind wir in den Verstrickungen
der Welt gefangen und deswegen
ausgeliefert?
Wo stehe ich mit meinem
Ich?
Wo bin ich in meinen Zwängen gefangen? Bin ich es selbst der mir etwas vorschreibt oder
sind es meine Ängste, meine verhärteten Verhaltensweisen oder verkrusteten Muster?
Wo bin ich nicht frei, wo verspüre ich noch einen Zwang? Welche Gefühle sind so
übermächtig, dass sie mich regelrecht zu einer ungewollten Verhaltensweise auf die Knie
zwingen? Wo sind mein Verstand und meine Vernunft in solch einer Situation geblieben?
Bin ich meinen Gelüsten und Begierden hoffnungslos ausgeliefert? Bin ich noch der
sogenannte „Herr“ in meinen Haus und Körper? Diese Gedanken und Anschauungen sind
in unserer heutigen Zeit fremd geworden.
Warum auf etwas verzichten was uns wohl tut? Wäre ich nicht ein wahnwitziger Narr auf
etwas zu verzichten, wo mir die Welt Stunden des Glücks ermöglicht?
Nur dieses Glück des Wohlstandes, des Wohllebens, des Überflusses an Genüssen und
Leckerbissen gibt mir meinem Lebenssinn. Daher voll genossen und voll ausgelebt, denn
wir haben ja nur ein Leben. Was interessiert mich das Morgen, warum sollte ich mich auch
anders verhalten?
Gibt es jemanden, der mich straft? Es ist noch keine Hand vom Himmel herabgekommen,
die mir ein „Stopp“ zeigen würde. Wer sollte das auch sein? Es kann keine richtende Hand
kommen, denn es gibt ja auch keinen der mich zur Rechenschaft ziehen würde. So und
ähnlich klingen die heutigen Gedanken in unserer westlichen Wohlstandwelt.
Wenn jemand so denkt hat er für mich einerseits Recht und auch wieder nicht, denn es gibt
immer zwei Seiten einer Medaille. So gibt es nicht nur zwei Seiten, sondern auch noch
zwei Zeiten. Die guten und die schlechten Zeiten. Das Säen und dann das Ernten der
gewollten und ungewollten Früchte.
Wo stehe ich mit dem Säen und Ernten? Stehe ich in der Mitte, am Anfang oder am Ende?
Haben sich die Resultate meiner Taten schon angemeldet oder gar eingestellt? Lehrt uns
nicht die menschliche Geschichte, dass wir immer eine Rechnung präsentiert bekommen?
Wo übermäßig konsumiert, betrieben und gelebt wird, kann die weltliche Rechnung nicht
ausbleiben. Die Rechnung stellt die Schuld der Konsumation an den Körper und der Welt
dar, die wir früher oder später begleichen müssen. Die sogenannte „Welt“ hat einen sehr
unguten und schlechten Nachgeschmack, den wir leider nur sehr schwer los werden.
Das beste Mittel, um sich nicht mit seinem Körper und der Welt zu sehr zu
verbinden, ist das Übermäßige zu vermeiden und deren Verstrickungen so
weit wie möglich zu entgehen. Denn wer will schon sein ganzes Leben seinen
Ängsten, Zwängen und schlechten Verhaltensweisen ausgeliefert sein?
Auf der nächsten Seite werden wir sehen, wie wir uns verkauft haben: „Verkauft?“